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Der Süden

Das Binnenhochland Namibias erstreckt sich bis zum Oranje Fluss an der Grenze zu Südafrika. Gegen Osten flacht es leicht ab und geht in die Kalahari über. Im Westen, durch eine Gebirgskette vom Hochland getrennt, liegt die Namib Wüste, die den ganzen Küstenraum Namibias einnimmt. Im südlichen Abschnitt erstreckt sich die Wüste als vegetationsloses Sandmeer bis weit ins Landesinnere hinein. Hier gibt es praktisch keine Niederschläge. Einzig die Küstennebel, durch den kalten Benguelastrom verursacht, bringen etwas Feuchtigkeit ins Land.

 

Der Namib Naukluft Park umfasst den sandigen Hauptteil der Namib, ein endlos scheinendes Meer aus rotfarbenen Sanddünen. Es sind Wanderdünen, die sich pro Jahr bis zu 20 Meter weit fortbewegen und alles zudecken, was ihnen in die Quere kommt. Inmitten hoher Sterndünen liegt das Sossusvlei, eine Salz- und Lehmbodensenke, schütter bewachsen mit Kameldornbäumen. Das Vlei ist durch das Trockenflussbett des Tsauchab erreichbar. Ganz in der Nähe liegt das Deadvlei, eine weisse Lehmpfanne. Hier ragen von der Sonne schwarzgefärbte  Baumskelette aus dem Boden. Ihr Alter wird auf 900 Jahre geschätzt, die trockene Luft hat sie konserviert. Die mächtigsten Dünen sind bis zu 350 Meter hoch und bieten im Wechselspiel des Lichts einen wahrhaft majestätischen Anblick.  

 

An der Atlantikküste am Rand der sogenannten Wüsten-Namib liegt die Hafenstadt Walvis Bay mit dem einzigen Tiefseehafen des Landes. Die nahegelegene Lagune ist Domizil von Flamingos und Pelikanen und weiteren hier brütenden See- und Landvögel.

 

Der nächste grössere Ort südwärts ist Lüderitz an der Grenze zum Diamantensperrgebiet. Das Städtchen wurde 1883 gegründet. Die ersten Diamantenfunde in der Umgebung brachten dem Ort zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, der wieder abebbte, als die Förderung der Edelsteine ab 1930 auf die Region Oranjemund ganz im Süden verlegt wurde.

 

Der Fish River ist der längste Fluss Namibias. Er wird im Oberlauf in der Nähe von Mariental mit dem Hardab Dam zu einem See aufgestaut, der zu einem Freizeitresort geworden ist. Im Unterlauf hat sich der Fluss in einem tektonischen Riss im Hochplateau, tief in den felsigen Untergrund gegraben und schuf auf einer Länge von 160 km den Fish River Canyon. Dieser zählt zu den Naturwundern Afrikas und ist nach dem Grand Canyon der zweitgrösste Canyon der Welt. Von verschiedenen Aussichtspunkten bietet sich ein atemberaubender Tiefblick in den Canyon mit seinen unterschiedlichen Gesteinsschichten aus erdgeschichtlich relevanten Epochen. 

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